Achillessehnenreizung

Die Achillessehne ist Belastungen von bis zu 100 N/mm² gewachsen

Die Achillessehne ist eine ca. 20-25cm lange, dünne Sehne, die beide Wadenmuskel (Schollenmuskel und zweiköpfiger Zwillingsmuskel) miteinander verbindet und diese am Fersenbein (Calcaneus) bindet. Sie ist die kräftigste Sehne des menschlichen Körpers und wird gerade beim Laufsport immensen Kräften ausgesetzt, da sie die Kontraktionskraft der Wadenmuskulatur auf die knöchernen Strukturen des Fußes überträgt. Diese Stelle ist auch die am intensivsten belastete knöcherne Region des Körpers. Wird diese Sehne überlastet, z.B. durch ein zu intensives Training, Fehlstellungen, falsches Schuhwerk, ruckartige Bewegungen oder einen "Kaltstart", kommt es zu einem unangenehmen Ziehen in der Wadengegend, besonders beim Anlaufen (Anlaufschmerz). Die Schmerzen bei der Belastung treten häufig schlechend auf. Oftmals ist das Sehnengleitgewebe angeschwollen und druckempfindlich. Gerade nach dem Aufstehen macht sich der Schmerz dumpf oder stechend im Bereich der Archillessehne, meist jedoch am Ferstenbein bemerkbar (Anlaufschmerz). Oftmals verhärtet sich dazu die untere Wadenpartie und ist druckempfindlich durch Ausseneinwirkungen, z.B. mit einem kräftigen Griff in den Übergang zwischen Muskel und Sehne.

Im fortschreitenden Krankheitsbild leidet die Beweglichkeit des Sprunggelenks - selten werden Erhitzungen wahrgenommen. Auch kann das die Sehne umgebene Gewebe betroffen sein (Paratendonitis/Peritendinitis). Dies äußert sicht durch fühlbare Aufrauung und sogar durch "knarrende Reibegeräusche".

Bei Beschwerden im Bereich der Achillessehne sollte frühstmöglich ein Arzt konsultiert werden, da die Beschwerden dazu neigen, chronisch zu werden. Es kommt dann zu ertastbaren Knoten durch bereits vernarbtes Gewebe (Achillodynie).

Über die Ursachen einer Achillesehnenreizung gibt es bis heute noch keine eindeutigen Forschungsergebnisse. Zu intensives Training, ein schlechter Trainingszustand, Koordinationsstörungen, steife Schuhe, die zu einer Verdrehung der Sehne führen, mangelnde Durchblutung der Sehne, sowie Überpronation sind mögliche Ursachen für die Reizungen und Entzündungen in diesem Bereich.

Behandlung der Achillessehnenreizung

Kühlakkus oder Eiswickel helfen nach einer sofortigen Reduzierung der Belastung innerhalb der ersten 24 Stunden und bestenfalls direkt nach dem Laufen. Sie sollten umgehend das Training einschränken oder auf Wassersportarten setzen, so lange der Schmerz anhält. Auf Dauer die Schuhe überprüfen und ggf. ausstauschen. Vor dem Training stretchen und gut aufwärmen, allerdings nicht im schmerzenden Zustand. Achten Sie nach intensiven Trainingseinheiten auf eine ausreichende Regenerationsphase. Das Lauftraining sollten Sie erst wieder anfangen, wenn Sie im Bewungsablauf keine Beeinträchtigungen spüren. Mit exentrischem Krafttraining können Sie nachhaltige Therapierfolge erzielen, z.B. durch durch das Stellen auf eine Stufe und dem Wechsel zwischen Zehenstand und der Senkung der Ferse unterhalb des Standniveaus für jeweils einige Sekunden.

Eine gereizte Achillessehne benötigt in der Regel sechs bis acht Wochen, bis sie wieder voll belastbar ist. Entzündungshemmende Salben und funktionelle Verbände (Tape) können den Heilungsprozess unterstützen. Stellt sich keine Besserung ein, sollte ein Orthopäde aufgesucht werden. Schildern Sie ihm das Krankheitsbild - oft können auch Probleme mit der Wirbelsäule, eine verkürzte Oberschenkelmuskulatur oder ein Hüftschiefstand auslösende Ursachen sein.