Kompartment Syndrom / Compartment Syndrom

Erhöhter Gewebedruck führt zu Durchblutungsstörungen im Unterschenkel

Unter einem Kompartment-Syndrom (engl. Compartment) versteht man eine Enge in den Muskellogen (Logensyndrom). Jeder Muskel ist von der Faszie, einer bindegewebsähnlichen Hülle/Kammer (Muskelhaut) umgeben. Diese gerät bei Muskelwachstum unter Spannung, was den Druck in der Muskelloge erhöht. Es kommt zu einer Kompressionserscheinung auf Nerven und Gefäße. Durchblutungsstörungen und Empfindungsstörungen sind die Folge. Häufig tritt das Kompartment-Syndrom nach einer Verletzung auf, bei der sich ein Bluterguss in einer der Muskellogen bildet. Durch die umgebende Hülle steigt der Druck auf den Muskel und ruft die Störungen auf - Blutgefäße und Nerven werden zusammengepresst. Im Extremfall können das Muskelgewebe und die Nerven absterben und somit dauerhafte Schäden verursachen.

Das Kompartment-Syndrom beim Läufer ist am häufigsten in der Wade lokalisiert, wobei der Schollenmuskel und der hintere Schienbeinmuskel betroffen sind, was sich häufig durch Schmerzen an der Innenkante des Schienbeins erkennen lässt. Tritt dies durch körperliche Belastung (Muskelüberanstrengung) ein, spricht man von einem funtkionellen Kompartmentsyndrom. Die Schmerzen klingen bei Ruhigstellung selbstständig ab.

Ein akutes Kompartmentsyndrom löst dagegen starke Schmerzen aus, die bis zur Lähmungserscheinung führen. In diesem Fall ist eine möglichst baldige Operation nötig, um Folgeschäden der Nerven, Muskeln und Blutgefäße zu vermeiden.

Chronisches Kompartment-Symdrom behandeln

Das chronische/funktionelle Kompartment-Syndrom lässt sich konservativ behandeln. Kühlen Sie die betroffene Stelle und lagern Sie sie möglichst tief. Nach dem Auftreten des Syndroms sollten Sie das Lauftraining einige Wochen vermeiden und danach langsam wieder einsteigen.

Gerade Anfänger sollten zur Vermeidung ihre Strecken langsam steigern, um dem Syndrom entgegen zu wirken.