Laufen, Joggen, Walken

Tipps und Tricks zum richtigen Dauerlauf

Warum laufen wir eigentlich? Das ist eine gute Frage, ist uns diese "Gabe" ja doch von Urzeiten an in die Wiege gelegt. Die schnellsten Jäger mit der besten Kondition konnten die Herden über viele km weit verfolgen und brachten somit häufig die saftigste Beute mit in die heimische Höhle. Und dieser alte Laufboom ist plötzlich ein Trend, dem sich selbst Politiker nicht widersetzen können. Joan Benoti-Samuelson, eine der ersten Marathon-Profis, begann ihr Training mit gemischten Gefühlen: "Ich stoppte dann, bückte mich und tat so, als würde ich Blumen pflücken", sagte sie einst auf die Frage, wie sie reagiert hat, als Autos ihren Trainigsweg kreuzten.

Laufen ist ein Rundumsport, er hält den Körper fit, trainiert viele Körpermuskeln, senkt den Ruhepuls, erspart damit dem Herz Arbeit und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Die Durchblutung wird verbessert, das Herzvolumen nimmt zu, der Blutdruck sinkt, Regenerationszeiten nehmen ab, die Anzahl der fettverbrennenden Enzyme nimmt zu und der Testosteronspiegel wird angehoben.

Abnehmen

Laufen lässt die Pfunde sichtlich purzeln, dennoch sind wichtige Regeln zu beachten. So verbrennt man bei langsamerem Lauftempo weniger Kohlenhydrate als beim schnellen Laufen, rückt somit aber den unerwünschten Fettpolstern auf die Pelle. Als Faustregel gilt: Ihr Kalorienverbrauch pro gelaufenen km ist in etwa so groß wie Ihr Körpergewicht. Wiegen Sie also 75 kg, verbrennen Sie bei einem 10km-Lauf ungefähr 750 kcal. Erhöhen Sie nun Ihr Laufpensum auf etwa 2 Stunden jeden zweiten Tag, wird ihr Kohlenhydratvorrat aufgebraucht und die Fettpolster werden angegriffen. Dies setzt aber einen guten Trainingsstand vorraus und dieser sollte nicht überschätzt werden. Fangen Sie langsam an und steigern Sie sich kontinuierlich, achten Sie auf Ihren Körper und lernen Sie ihn zu verstehen.

Laufen und das Gehirn

Auch im Gehirn macht sich die Körperbelastung bemerkbar, denn durch die Aktivität nimmt die Sauerstoffzufuhr im Blut zu (im Gehirn sogar bis zu 22%). Ausdauersportler sprechen daher häufig von "einem klaren Kopf" nach dem Training, was allerdings auch auf das Stimmungshormon Serotonin zurückzuführen ist.

Laufen und Schlafen

Durch die ausgiebige und gleichmäßige Anstrengung sorgt das Training für einen ausgeglichenen Gegenpol zum modernen Arbeitsalltag. Durch Schreibtischarbeit sinkt die Körperdurchblutung und der Energieverbrauch fällt ins Bodenlose. Fettiges, vor allem schnelles Essen verstärkt diesen Effekt noch weiterhin. Sie werden tagsüber müde, träge und antriebslos. Abends im Bett können Sie nicht einschlafen, da der Körper schon den ganzen Tag in diesem Biotief verbracht hat.
Nach einem Lauf dagegen wird die Blutzufuhr stark angeregt, die Energien werden freigesetzt und verbraucht. Abends will sich der Körper erholen und dankt es Ihnen mit einem festen Schlaf. Dieser Effekt setzt aber erst nach ein paar Wochen ein, seien Sie also nicht enttäuscht, wenn es nicht direkt nach dem ersten Lauf funktioniert. Trainieren sollte man allerdings niemals entgegen seiner inneren Uhr, die optimale Zeit fürs Training ist daher 18.00 Uhr.