Leistenzerrung

Adduktorenzerrung mit vielen Auswirkungen

Wird einer der sechs Adduktorenmuskel an der Oberschenkelinnenseite, die u.a. für die Stabilisation des Beckens verantwortlich sind, gezerrt und überdehnt, spricht man von einer Leistenzerrung. Häufige Ursache ist eine Überbelastung der Adduktoren, die als Gegenspieler der Gesäßmuskeln beim Laufen im steten Wechsel arbeiten. Wird der Gesäßmuskel zu sehr beansprucht, übernehmen die Adduktoren einen Teil derer Arbeit mit, was zu einer Überlastung dieser Region führen kann. Ebenfalls können Fehlstellungen oder plötzliche Bewegungen eine Zerrung auslösen. Bei extremen Zerrungen können auch Blutergüsse und Schwellungen auftreten.

Man unterscheidet zwischen drei Graden der Leistenzerrung:

1. Grad: Der Muskel ist überdehnt, max 5% der Muskelfasern sind gerissen, leichte Schmerzen

2. Grad: Äußere Einwirkungen auf die Adduktionen führen zu Schmerzen, die auch bei kleineren Belastungen auftreten

3. Grad: Ausgeprägte Muskelfaserrisse, stechende Schmerzen und Hämatome

Je nach Schweregrad kann sich die Behandlung zwischen 2-10 Tagen und mehreren Monaten hinziehen. Spricht man von einem Leistenriss, kann eine Operation nötig sein.

Behandlung der Leistenzerrung

Wurde eine Leistenzerrung festgestellt, sollte das Lauftraining eingestellt werden um die Adduktoren zu entspannen. Eis und Eiskompressen sind schmerzlindernd und verhindern ein Anschwellen der Region. Im weiteren Verlauf kann durch Krankengymnastik eine Stärkung der Oberschenkelmuskulatur erzielt werden. Ein Besuch des Arztes ist nur bei starken, anhaltenden Schmerzen nötig.

Vor dem Training gezielt die Oberschenkelmuskulatur dehnen und nach einer Leistenzerrung sollte die Belastung nur langsam gesteigert werden, da sonst die Gefahr einer erneuten Abkuktorenreizung besteht. Kompressionshosen können zudem unterstützend entgegenwirken. Ist Ihnen eine Fehlstellung bekannt, können geeignete Laufschuhe diese ausgleichen.