MARLEY - Redemption Song

Redemption Song steht für Authentizität pur. Poliertes FSC-zertifiziertes Holz, strapazierfähige, stoffbezogene Kabel, Griffaussparungen - hier wurde kein Detail ausgelassen. Und der Sound ist wie das Design - echt. Jede Note ist so zu hören, wie es sein soll. Das gilt insbesondere für den Bass. (Quelle/ Bildquelle: thehouseofmarley.de)

Redemption Song MistAuspacken und erster Eindruck

Bunt und mit Holz - das ist unser erster Eindruck. Der Kopfhörer von MARLEY (Farbe: Mist) sieht interessant aus: Die Ohrstöpfsel sind aus grauem Kunststoff mit einem grauen Gel-Aufsatz (fünf Stück in unterschiedlichen Formen und Größen werden ingesamt mitgeliefert), dahinter befindet sich ein Bauteil aus Echtholz mit Membranausgang/Gitternetz an der Rückseite. Die stoffüberzogenen Kabel kommen in Jamaica-Farben daher (hauptsächlich schwarz mit grün, gelb, roten Einsätzen), das Kabellende (3,5mm Klinkenstecker) ist vergoldet und mit einem kurzen Knickschutz versehen. Die Kabelweiche ist gleichzeitig die MFI-Fernbedienung/Freisprecheinrichtung aus stabilem Hartplastik - ingesamt ein hochwertig wirkendes Gerät. Gerade das mit einem Stoffgewebe überzogene Kabel könnte die Störgeräusche, die isolierende inEar-Kopfhörer leider oft sehr deutlich übertragen, deutlich reduzieren. Auch scheint hier das lästige Verwickeln des Kabels in der Tasche kein Problem zu sein, da das Kabelstück etwas störrisch wirkt und sich nicht von selbst aufrollt, wie es die handelsüblichen Plastikkabel gerne machen. Im Ohr empfanden wir die Gelaufsätze als recht angenehm und kaum störend. MARLEY setzt bei diesem Kopfhörertyp auf die totale Abschottung von der Aussenwelt, was beim Jogging schnell gefährlich werden kann, wenn man z.B. überholende Radfahrer nicht hört. Doch dazu später mehr im Praxistest. Ein Hinweis am Rande: MARLEY produziert diesen Kopfhörer aus wiederverwertbarem Aluminium und FSC-zertifiziertem Ahorn-Holz. Wir sind also durchaus ökologisch unterwegs.

Klang und Lautstärke

Der Redemption Song : Mist macht ordentlich Dampf bei einem ausgewogenen Klangbild. Der Bass kommt kräftig an und auch die restlichen Tonlagen sind gut ausgesteuert. Der Hersteller beschreibt das was wir hören als Ergebnis von  High-Definition 9 mm Schwingspulentreibern im optimal abgestimmten Gehäuse. Das mit dem High-Definition können wir als nicht-audiophile Normaltester nur bestätigen. Auch in puncto Lautstärke braucht sich der inEar nicht zu verstecken. Ein Tester hat sich gar die Hörer schnell wieder aus den Ohren gezogen, da ihm die Einstellung vom Vortester doch wohl zu laut war. Störend empfinden wir in diesem Zusammenhang die totale Abgeschirmtheit von der Außenwelt. Das ist auf dem Sofa oder in der U-Bahn perfekt und durchaus wünschenswert, beim Lauftraining ist uns ein wenig Wahrnehmung jedoch durchaus wichtig. Bei Bewegung raschelt natürlich auch hier das Kabel an der Kleidung und gibt die Geräusche als dumpfes Pochern an die Ohrhörer weiter - jedoch auf Grund des Stoffmantels nicht ganz so prägnant wie bei den Geräten mit Plastik-Kabel. Wie sich das auf den Hörgenuss im Training auswirken wird, zeigt sich erst im Praxistest.

Praxistest, 4,5 km, Wald, Musik: Rock

Die Kabel der Redemptions sind etwas störrisch, aber einmal im Ohr haben sie mir die Strecke über gut gedient. Aber erstmal zum Anfang. Auf dem Parkplatz habe ich mir die Kopfhörer angelegt, im iPod das Kabel eingesteckt und beim Aufwärmen die Playliste angeschmissen. Der Klang hat mich überzeugt, auch die Stecker im Ohr merkt man nach einigen Sekunden nicht mehr. Nach dem Loslaufen fällt mir unmittelbar das Rauschen und Rascheln des Kabels auf, dass die Bewegungsgeräusche recht ungedämpft an die Ohrstöpsel weiterleitet. Die Kopfhörer haben allerdings einen so guten Klang, dass ich die Lautstärke einfach etwas nach oben varriere und schon laufe ich fast ohne Nebengeräusche die Waldwege entlang. Nach 2 km fängt es stark an zu regnen. Ich mache mir kurz Gedanken um die Holzverkleidung, laufe aber ohne Einschränkungen weiter. Klanglich bleibt alles so gut wie bisher. Ich bin allerdings komplett von der Außenwelt abgeschirmt und nehme nur die Musik und das Kabelgeraschel wahr. Die Fernbedienung am Kabel funktoniert selbst während des Laufens intuitiv und ohne dass ich mich Verdrücke. Nach knapp 4,5km ist meine Runde beendet. Im trockenen Auto werfe ich einen Blick auf die Holzteile - keine Beeinträchtigung durch den Regen.

Fazit: Schade, dass die Kopfhörer die Kabelgeräusche laut wiedergeben. Klanglich und vom Tragekomfort sind die Redemption Song super!

Praxistest, 12 km, Wald und Seewege, Musik: Pop

Los geht es, meine Lieblingsstrecke um den See und durch den Wald erwartet mich bei leicht diesigem Wetter. Ich stecke die Redemptions in meine Ohren und starte die Musik. Kurz aufwärmen und los geht es. Ich jogge die ersten 2 km über verschiedene Waldwege und fühle mich klanglich gut beschallt. Nach 10 Minuten startet ein Akkustiklied, das ich auf Grund der Raschelgeräusche schnell weiterdrücke. Ich denke, das Kabel der Kopfhörer verursacht durch das Laufen diese Geräusche. Bei "normaler" Musik kann ich dies aber kaum heraushören und begebe mich nach ca. 2,5 km auf den Seeweg. Die Sonne kommt heraus, es wird etwas wärmer und ich fange an zu schwitzen, was die Kopfhörern aber weder in Sachen Halt noch Klang beeindrucken kann. Die Runde um den See höre ich verschiedene Lieder aus unterschiedlichen Musikrichtungen und empfinde den Klang durchweg als angenehm. Die Kopfhörer erfüllen perfekt Ihren Zweck, auch auf dem Rest der Strecke.

Fazit: Durchweg für den Sport geeignet - lediglich das Kabel scheint nicht gut gewählt.

 

Pros: leicht, guter Klang
Contras: Holz (Feuchtigkeit), Abgeschirmtheit, Kabel ist laut