Den optimalen Laufstil finden

Es gibt feine aber bedeutende Unterschiede in der Lauftechnik

Flüssig und leicht

Fortbewegung lässt sich in viele "Techniken" verpacken. Sehen Sie Sich zum Beispiel mal einen Marathonlauf im TV an. Es gibt Läufer, die schieben ihren Körper kraftvoll mit den Beinen nach vorne, andere Kandidaten wirken wie bei einem Ballettauftritt und wiederum andere stampfen wie eine Lokomotive (bestes Beispiel hierfür ist Emil Zátopek, der es trotz seines relativ "schlacksigen" Laufstils doch zu einigen beachtlichen Rekorden gebracht hat. Grund hierfür war seine lokomotivenähnliche Kondition, die ihm seinen Spitznamen eingebracht hat).

Perfektes Laufen

Einen perfekten Laufstil gibt es nicht. Jeder Mensch ist anders gebaut und hat dadurch einen anderen Schwerpunkt. Die Muskulatur schränkt manchmal die flüssigen Bewegungen ein. Oft ist ein verspannter Nacken die Ursache für einen eigensinnigen Laufstil, nicht nur hier ist Stretching sinnvoll. Ein paar Regeln:

1. Oberkörper aufrecht halten, leicht nach vorne geneigt, Blick geradeaus, Kinn ist oben
2. Die Schritte sind flüssig und gleichmäßig, eher klein als groß
3. Beckenlage leicht nach vorne gekippt
4. Die Schultern sind ruhig, pendeln aber nicht
5. Ellbogen werden im rechten Winkel gehalten. Die Arme schwingen aus dem Schultergelenk heraus
6. Die Hände sind locker und nicht verkrampft, das kostet nur unnötige Kraft

 

Natürliches Laufen

Versuchen Sie es einfach mal mit natürlichem Laufen, etwa im Urlaub. Ein paar km barfuß am Strand zeigen Ihnen den korrekten Ablauf, schließlich ist er Ihnen angeboren. Die Phasen im Einzelnen:

Aufsetzphase: Normalerweise berührt der Fuß den Boden hinten außen, unterstützt durch Hüfte, oberes Sprunggelenk und Kniegelenk als Federelemente für das Bein.
Stützphase: Für einen kurzen Moment berührt die komplette Fußsohle den Boden.
Abdrück-/Kraftphase: Abgestoßen wird über den Mittelfuß und den Großzehenballen. Hier ist ein richtiger Körperschwerpunkt wichtig, damit die Kraft optimal ausgenutzt werden kann. Diesen zu optimieren ist ein entscheidendes Mittelziel zum perfekten Laufstil.

Laufen auf dem Mittelfuß

Sprinter laufen auf dem Ballen, Marathonläufer auf den Fersen. Beide Techniken sind für das Laufen viel zu kraftraubend, daher ist für Hobbyläufer der Mittelfußlauf die korrekte Technik. Die Sohle des Fußes wird fast gleichzeitig auf den Boden aufgesetzt und leicht über die Ballen abgerollt, ähnlich dem Barfußlauf.

Atmung

Auch atmen können Sie, das wissen wir. Dennoch setzt der effektive Dauerlauf eine eigene Atemtechnik vorraus. Nutzen Sie Ihr Lungenvolumen und achten Sie auf eine tiefe Bauchatmung. Sie steigern somit die maximal nutzbare Luftmenge und müssen folglich seltener Luft holen.